A Long Way Home.

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Jeder Tag ist eine Reise. Und eine Reise ist nichts weiter als Gepaeck. Schweres Gepaeck. Flugtickets, Restaurantrechnungen, gebrauchte Waesche, unverbrauchte Durchfalltabletten, Tonnen ungesehener Fotos, durchgelaufene Flipflops.

Nachdem ich an exotische Orte in Israel, Indien, Japan und Myanmar gereist bin und 333 Tage auf der Strasse lebte, entschied ich, dass es Zeit ist, nach Hause zu kommen.

Was? Moment mal! Nach Hause? 334 Tage zuvor wollte ich weg von zu Hause und kaufte ein One-Way-Ticket nach Tel Aviv.

Ich bin ein Pendel und meine Pole sind Heimweh und Wanderlust.

Was ist das eigentlich zu Hause? Ein Haus? Ein Ort? Familie und Freunde? Fernseher? Facebook? Und was bedeutet zu Hause fuer jemanden, der 333 mal hintereinander in einem neuen Bett aufwacht?

„Ich habe mein zu Hause verlassen, um mich selbst zu finden.“ – hoert man immer wieder unterwegs. Zu Hause verlassen, um sich selbst zu finden? Niemand (Selbst) zu Hause?

Ich weiss nicht, wo zu Hause ist. Ich bin auf dem Weg. Ich sehe. Schwer zu sagen, was ich erkenne. Zu Hause – ueberall dort, wo man sein will. Dort, wo man selbst ist. Und Raum. Wenn jeder Tag eine Reise ist und die Reise selbst das zu Hause, dann stellt man fest, dass Reisen mehr ist, als nur Quittungen und Waesche. Es ist die Erinnerung daran, dass wir alle Fremde sind – mit der Sehnsucht nach Verbindung. Dann ist es einfach, sich zu Hause zu fuehlen. Ueberall dort wo man sein will.

Ich fliege nach Kuala Lumpur und esse gemeinsam mit Freunden. Dann geht es nach Sri Lanka. Von hier ist es nicht weit bis Indien und ich fliege anschliessend in den Oman. Weiter in den Iran, wo ich in Shiraz einen Tee trinke. Ueber Land geht es weiter bis nach Istanbul, zu den Pyramiden und durch die Wueste auf den Markt von Fes, in Marokko. Allerdings nur virtuell. Mein Finger streicht ueber den Bildschirm. Google Maps.

Doch manchmal, willst Du ganz woanders sein. Dann ist die Zeit gekommen loszulassen. Du gehst den langen Weg. Mit Gepaeck. Fuer einen Ort, den Du noch nicht kennst. Lass los. Alles kann so leicht sein. Zu Hause wartet.

Und wenn dieses oder aehnliches passiert, kannst Du sicher sein: Es ist soweit. Das Ende Deiner Reise in der realen Welt.

1) Du fragst Dich: „Warum zum Teufel hupen die hier alle den ganzen Tag?“

2) Du sparst 50 Gramm Deiner 100 Gramm Packung gesalzener Erdnuesse fuer den naechsten Tag.

3) Es ist 11 Uhr auf Koh Samui, Du sitzt vor Facebook und wartest auf neue Notifications.

4) Du freust Dich wie Bolle, als Du im Regal Deines Hostels ein Rosamunde Pilcher Buch findest. Und faengst an, es zu lesen.

5) Die Flasche Trinkwasser kostet 10 Cent, aber Du bekommst keinen „Discount“ an der Kasse. Du wirst wahnsinnig vor Wut.

6) Du freust Dich das es regnet. Keine Tempel heute!

7) Du beginnst darueber nachzudenken, wie man unterwegs Geld verdienen kann. Vielleicht. Ab naechster Woche.

8) „Hey Mister, Tuk Tuk?“ – Du lachst.

Beste Reise-Story 2012:

“A Long Way Home” ist als beste Reise-Story 2012 nominiert!

Ick freu mir! Sehr sogar!

Jetzt bestimmst Du, wer gewinnt:
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30. September 2012

4 responses to A Long Way Home.

  1. Ari said:

    Hey Weltreisender, bin gerade mal wieder ueber deinen Blog gestolpert, war neugierig, wo es dich hinverschlagen hat 🙂 Wir haben uns am Ha Long Bay ueber Weltreisen unterhalten, weil ich damals am Ueberlegen war (noch immer bin) , mal n Jahr alleine rumzuziehen…
    Hoffe du bist gut angekommen. Ich bin gerade in den USA unterwegs, mich hat es wieder wegegezogen.
    LG,Ari

  2. Markus said:

    Sehr gut, Ari! Hoffe Du schreibst mir am 4. Oktober 2013 wieder von unterwegs 🙂 Gute Reise!

  3. Pingback: Reiseblog Highlights 2012 | Reiseblog von HostelBookers

  4. markus said:

    „A Long Way Down“ ist als beste Reisestory 2012 nominiert! Ick freu mir! Sehr sogar!

    Wer moechte: Hier geht’s zur Abstimmung, bei der es sogar tolle Reise Goodies zu gewinnen gibt:

    http://www.surveymonkey.com/s/97LW672

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